Heilpädagogische Tagesstätte (HPT) Rummelsberg investiert Spende von Architekturbüro Planwerk Kehrbach in Pizzaofen, für Koch- und Back-Aktionen.
Mehr lesenRummelsberg – „Ein Pizzaofen ist toll. Wir können mit den Kindern gemeinsam backen, sie dürfen den Teig zubereiten und die Zutaten selbst mitbestimmen und schnipseln“, freut sich Andreas Mrotzek, Dienststellenleiter der Rummelsberger Dienste für junge Menschen gGmbH in Rummelsberg. Denn die HPT Rummelsberg möchte von der diesjährigen Spende des Architekturbüros Planwerk Kehrbach aus Schwabach einen Pizzaofen anschaffen.
Das Architekturbüro unterstützt die HPT Rummelsberg seit mehreren Jahren mit Spenden. In diesem Jahr sind es 2000 Euro. Ehepaar Daniel und Judith Kehrbach findet die Investition in einen Pizzaofen prima und erklärte sich bei der Spendenübergabe Anfang im Januar spontan zu einem gemeinsamen Pizza-Back-Event bereit. „Die Herstellung eines guten Pizzateigs ist eine Wissenschaft für sich. Das richtige Mehl, nicht zu viel aber auch nicht zu wenig Hefe, die passende Menge Wasser“, erklärt Daniel Kehrbach und er muss es wissen. Denn Familie Kehrbach besitzt selbst seit Jahren einen Pizzaofen, der oft und gerne genutzt wird. Dieses Wissen teile er sehr gerne mit den Jugendlichen der HPT, so Kehrbach.
In der HPT Rummelsberg werden acht Jungen im Alter zwischen 12 und 16 Jahren betreut, die meist aus schwierigen Familienverhältnissen kommen und selbst Probleme in unterschiedlichen Bereichen haben. Vormittags gehen sie in die Förderschule in Rummelsberg, danach kommen sie in die HPT. Dort wird gemeinsam gegessen, dann Hausaufgaben gemacht. Anschließend gibt es verschiedene Freizeitangebote.
Ein Pizzaofen bietet neue schöne und leckere Möglichkeiten für gemeinsame Unternehmungen. Der Pizza-Back-Event mit dem Spenderehepaar ist hierfür ein toller Start. „Die Jungs lernen dabei, frisches Essen zuzubereiten, und den besten Pizzateig in ganz Rummelsberg zu erstellen“, schmunzelt Mrotzek und fährt fort: „Als nächstes laden wir die Eltern der Jungs mal zum italienischen Nachmittag und glänzen als echte Pizzabäcker. Toll."
Neuer Familienstützpunkt bei der Rummelsberger Diakonie in Altdorf eröffnet
Mehr lesenAltdorf – Viele Familien stolpern im Alltag über kleine und große Sorgen. Für deren Bewältigung braucht es zwar Hilfe, aber eben keine umfangreiche Therapie. Oft kann schon eine Fachberatung unterstützen. Diese finden nun alle Altdorfer*innen sowie Bürger*innen der umliegenden Ortschaften schnell und unkompliziert im neuen Familienstützpunkt im Kindercafé Kakau der Rummelsberger Diakonie in der Altdorfer Ohmstraße; und auch mobil im südlichen Landkreis Nürnberger Land. Alexandra Wendler, Mitarbeiterin der Rummelsberger Diakonie, berät nach Absprache Eltern, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bei allen Fragen rund um das Familienleben und Erziehung.
„Mit dem Familienstützpunkt möchten wir Kontakte knüpfen, bevor es zur Krise kommt“, sagt die Mutter von zwei Teenager-Töchtern. Die Sozialpädagogin bietet bis zu drei Beratungssitzungen an, bei Mehrbedarf vermittelt sie Hilfesuchende an geeignete Stellen weiter. Dabei arbeitet Wendler eng mit den Kolleg*innen des Ambulanten Erzieherischen Dienstes in Altdorf sowie mit dem Jugendamt zusammen. So kann schnell reagiert und den Familien zusätzlich geholfen werden.
Finanziert wird der Familienstützpunkt durch die Stadt Altdorf sowie das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. Träger ist die Rummelsberger Diakonie. Neben dem Familienstützpunkt in Altdorf gibt es unter der Trägerschaft der Rummelsberger Diakonie einen weiteren in Postbauer-Heng und einen in Freystadt. Bayernweit gibt es rund 130 solcher Einrichtungen.
„Ich glaube, dass die Herausforderungen für Familien größer geworden sind“, ergänzt Alexandra Wendler. „Von daher freue ich mich auf viele Begegnungen mit Familien und auf die pädagogische Arbeit."
Alexandra Wendler berät immer wochentags. Termine vergibt sie unter Telefon 09187 95 47-0 oder 0151 21269038 sowie per E-Mail: wendler.alexandra(at)rummelsberger.net. Das Angebot ist kostenfrei.
Schüler*innen am Sonderpädagogischen Förderzentrum beschäftigen sich mit Fairem Handel
Mehr lesenAltdorf – Schüler*innen und Kinder der schulvorbereitenden Einrichtung am Sonderpädagogischen Förderzentrum der Rummelsberger Diakonie in Altdorf haben sich mit dem Thema „Fairer Handel“ (englisch „Fair Trade“) beschäftigt. Schwerpunkt der Projektwoche vor Weihnachten war „Faire Schokolade“. Da im Advent und an den Feiertagen sehr oft Schokolade verschenkt und gegessen wird, hatte sich das „Fair-Trade Team“ für dieses Thema entschieden. Das Projekt startete mit der Bestellung von Fair-Trade-Nikoläusen, die die Lehrkräfte für ihre Schüler*innen in Säckchen steckten.
Wo wird Kakao angebaut? Wie sieht eine Kakaobohne überhaupt aus? Wie werden aus Kakaobohnen Schokoladen-Nikoläuse? Welche Fairen Siegel gibt es? Und was ist mit Kinderarbeit? Zu diesen und weiteren Themen erarbeiteten die Schüler*innen gemeinsam mit den Lehrkräften Informationen, die sie dann aufbereiteten und in zwei Räumen an mehreren Stationen präsentierten. Am letzten Projekttag konnten die Kinder dann an den Stationen verschiedene Aufgaben erfüllen.
„Es ist eine Freude zu sehen, welch tolle Schaubilder, Quizze und Rätsel im Laufe der Projektwoche entstehen und wie interessiert sich die Schüler und Schülerinnen mit dem Thema auseinandersetzen,“ sagt Schulleiterin Petra Schön. „Ein ganz großer Dank geht an das Vorbereitungsteam und das Kollegium, das dieses Projekt, das zu mehr Bewusstsein und Nachhaltigkeit führen soll, tatkräftig unterstützt.“ Fairer Handel ist am Förderzentrum nicht nur einmal im Jahr bei der Projektwoche Thema: Im Pausenverkauf gibt es beispielsweise fair produzierte Müsliriegel. Wo immer es möglich ist, arbeiten die Leitungen der Schülerfirma außerdem mit Fair-Trade-Rohstoffen für ihre Produkte.
Kinder im Löhehaus verreisen über Silvester dank Spende von Sanitär Ammon
Mehr lesenAltdorf – Viele Unternehmen und Betriebe beschenken zu Weihnachten ihre Kund*innen und Geschäftspartner*innen. Jürgen Ammon von Sanitär Ammon macht das anders. Schon seit mehreren Jahren spendet er Geld für die Kinder und Jugendlichen im Wilhelm-Löhe-Haus der Rummelsberger Diakonie in Altdorf statt Geschenke für seine Kund*innen zu kaufen. Eine Spende über 500 Euro brachte Ammon kurz vor Weihnachten im Löhehaus bei Einrichtungsleiterin Karin Ballwieser vorbei.
„Wir freuen uns sehr über die Spende“, dankte Ballwieser. Mithilfe des Geldes können Kinder und Jugendliche aus dem Löhehaus an der diesjährigen Silvesterfreizeit teilnehmen. Für vier Tage geht es nach Braunschweig.
Weihnachtsspende der Firma BSS Brandschutz Sichelstiel an RTL-Kinderhaus der Rummelsberger Diakonie kommt Kindern und Eltern zugute
Mehr lesenNürnberg – „Die meisten unserer Kund*innen haben alles was sie brauchen. Deshalb spenden wir seit Jahren lieber an ein soziales Projekt, als Weihnachtspräsente zu verschicken,“ so Claudia Sichelstiel, Prokuristin von BSS Brandschutz Sichelstiel GmbH. 15.000 Euro hat die Firma nun dem RTL-Kinderhaus der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg gespendet.
Das RTL-Kinderhaus in der Nürnberger Südstadt liegt in einem sozialen Brennpunktviertel. Viele verschiedene Kulturen, Sprachen und Traditionen treffen in der Einrichtung zusammen. Aktuell werden dort 126 Kinder im Alter von 6 Monaten bis 6 Jahren aus insgesamt 42 Nationen betreut. „Für viele der Eltern ist allein die deutsche Sprache eine enorme Hürde und jedes Ausfüllen eines Formulars eine riesige Herausforderung,“ sagt Bereichsleiterin Christine Engelhardt bei der Spendenübergabe und fügt hinzu: „Deshalb wird ein Großteil der Spende für eine kostenlose Sozialberatung der Kita-Eltern verwendet.“ Dafür wird einmal in der Woche eine Sozialpädagogin des AED Nürnberg in das Kinderhaus kommen und ganz niederschwellig Sozialberatung für die Eltern anbieten. Ziel der Beratung ist, die Eltern möglichst früh, flexibel und unkompliziert bei Fragen rund um die Kindererziehung, bei Bedarf aber auch bezüglich Wohnungs- oder Arbeitsplatzsuche zu unterstützen.
„Für unsere Kinder kommt künftig wöchentlich eine Musik- und Bewegungstherapeutin zu uns,“ berichtet Kita-Leitung Lisa Roch. Diese wird mit den Kindern singen, verschiedenste Instrumente ausprobieren sowie viele Kinder- und Bewegungsspiele machen. Eine ganz spielerische Förderung der Sprachentwicklung für die Kinder. Außerdem wird jede Woche ein Therapiehund die Kita besuchen, den die Kinder streicheln, füttern und führen dürfen. Das fördert das Selbstwertgefühl der Kinder und sie lernen den sorgsamen Umgang mit einem Tier.
„All das ist dank der großzügigen Spende der BSS möglich. Ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiter*innen von BSS!,“ freut sich Roch und überreicht Unternehmerin Sichelstiel ein großes weihnachtliches Danke, das die Kita-Kinder extra dafür gestaltet haben.
Ehepaar Debra und Hans Schwarz spendete 1.000 Euro für heilpädagogische Tagesstätte in Rummelsberg.
Mehr lesenRummelsberg – Reisen, Freizeiten, Ausflüge, kleine Abenteuer – gemeinsame nicht alltägliche Erlebnisse sind für alle Menschen wichtig. Auch für die Kinder und Jugendlichen der heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) in Rummelsberg. „Einige unserer Kinder waren noch nie im Wald,“ berichtete Einrichtungsleiter Andreas Mrotzek dem Ehepaar Schwarz bei der Spendenübergabe in der Rummelsberger Jugendhilfeeinrichtung.
1.000 Euro spendete Familie Schwarz für die fast 50 Kinder und Jugendlichen, die vormittags das sozialpädagogische Förderzentrum in Rummelsberg besuchen und anschließend in der HPT gemeinsam zu Mittag essen, Hausaufgaben machen und miteinander spielen. Mit dem Spendengeld sollen unter anderem schöne Ausflüge und Freizeiten finanziert werden. „Gemeinsame Erlebnisse und kleine Abendteuer im Alltag sind für unsere Kinder und Jugendlichen extrem wichtig,“ so Mrotzek. „Mit Ihrer Spende können wir das ermöglichen. Darüber freuen wir uns sehr!,“ bedankte sich der Einrichtungsleiter bei Ehepaar Schwarz.
Erlös des Charity-Cycling Indoormarathon geht an die Kinder des Wilhelm-Löhe-Haus der Rummelsberger Diakonie
Mehr lesenAltdorf – Nach zwei Jahren Pause wurde endlich wieder kräftig in die Pedale getreten. Die Raiffeisenbank Altdorf-Feucht veranstaltete gemeinsam mit dem CharityCycling e.V. den 3. Charity-Cycling Indoormarathon in der Turnhalle des SV Rasch. Der große CharityCycling-Indoorcyclingmarathon in der Turnhalle des SV Rasch in Altdorf war ein großer Erfolg. Auf 65 Spinningbikes traten 215 Sportbegeisterte zwölf Stunden kräftig in die Pedale. Bei der Charity-Veranstaltung kam Etliches an Teilnehmergebühren als auch an Spenden zusammen
Die sportlichen Leistungen der Teilnehmenden waren ihre Mühe wert: Der Erlös des Marathons kam zu Teilen dem "Wilhelm-Löhe-Haus" in Altdorf zu Gute. Die Spende in Höhe von 2500€ wird für die Ausstattung eines Fitnessraumes eingesetzt. Ein Spinning Rad, das bei dem Event im Einsatz war, wurde schon mit dem Geld gekauft. Ein Fitnessturm soll noch folgen. Die Kinder und Jugendlichen freuten sich über die neuen Sportmöglichkeiten, die der Erlös des Indoormarathons möglich gemacht hat.
Rummelsberger Diakonie in Fürth erhält Spende über 2500 Euro von BVUK (Verband Betriebliche Versorgungswerke) Nürnberg.
Mehr lesenFürth – „Wir spenden jedes Jahr zu Weihnachten an soziale Projekte oder Organisationen, das ist selbstverständlich für uns“, betonte Robert Sesartic, Projektmanager der BVUK in Nürnberg, anlässlich der Scheckübergabe Ende November in der heilpädagogischen Tagesstätte der Rummelsberger Diakonie.
Die Mitarbeiter*innen der BVUK schlugen verschiedene soziale Projekte und Organisationen für die diesjährige Weihnachtsspende vor, darunter auch die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der Rummelsberger Diakonie in Fürth.
2500 Euro spendet die BVUK Nürnberg nun an die Rummelsberger Dienste für junge Menschen gGmbH (RDJ), weitere 2500 Euro gehen an den Wünschewagen einer anderen Organisation. Aktuell betreuen, begleiten und unterstützen 70 Mitarbeiter*innen der RDJ rund 150 Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien in Fürth in mehreren Kindertagesstätten, heilpädagogischen sowie therapeutischen Wohngruppen, einer heilpädagogischen Tagesstätte und mit dem Ambulanten Erzieherischen Dienst, kurz AED genannt.
Zur Spendenübergabe am 24. November waren neben Spender Robert Sesartic auch Diakon Johannes Lichteneber, Bereichsleiter der Rummelsberger Diakonie in Fürth und Diakon Werner Pfingstgraef, Regionalleiter Kinder, Jugend und Familien Nürnberg / Fürth / Schwabach erschienen.
Die beiden Diakone bedankten sich herzlich und berichteten aus der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, die meist aus Familien stammen, die ihrem Erziehungsauftrag aus verschiedenen Gründen vorübergehend oder auch langfristig nicht nachkommen können. „Ziel der Jugendhilfe ist, das Familiensystem zu stärken, sodass die Kinder, wenn möglich, wieder in ihre Familien zurückgeführt werden können“, so Pfingstgraef.
Anschließend gab es eine Führung durch die Tagesstätte, die im Frühjahr 2022 neu eröffnet wurde. „Das Geld werden wir für neues Spielmaterial und Therapieausstattung einsetzen“, berichtet Lichteneber. „Oder wir finanzieren damit einen schönen Ausflug oder eine Freizeit für die Kinder.“
Amely Weiß, Bereichsleitung Häuser Mutter und Kind der Rummelsberger Dienste für junge Menschen, über Folgen von Gewalt gegen Frauen:
Mehr lesen„In den beiden Häusern Mutter und Kind leben 46 Mütter mit ihren Kindern. Fast alle Frauen, die um einen Platz in den Häusern Mutter und Kind anfragen, sind von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen. Hinter Wohnungslosigkeit steht immer eine lange, schwierige persönliche Lebensgeschichte, in der auch meist Gewalt eine Rolle gespielt hat.
Oft schon in der Kindheit haben die Frauen psychische oder physische Gewalt erlebt, nicht selten auch sexualisierte Gewalt. Viele Betroffene kommen ihr Leben lang nicht darüber hinweg und leiden unter posttraumatischen Belastungsstörungen. Das bedeutet, sie finden ihren Platz in der Gesellschaft nicht, fassen weder beruflich noch sozial Fuß und geben die Muster, die sich aufgrund ihrer Lebenserfahrungen gebildet haben, zumindest teilweise an ihre Kinder weiter. In den Häusern Mutter und Kind wird mit den Müttern individuell erarbeitet, welche Hilfen sie brauchen, um gut und sicher für sich und ihre Kinder sorgen zu können. Ergänzend gibt es pädagogische Angebote für Mutter und Kind und auch für die Kinder selbst.
Wir sind sehr froh, dass wir über die Rummelsberger Diakonie Unterstützer*innen – wie den Rotary-Club Sigena, sowie die Schmidt- und die Hans-und-Debra-Schwarz Stiftung – gewonnen haben. Sie helfen uns durch ihre Spenden, über Gruppen- und Lernangebote, Ausflüge oder Freizeiten den Frauen soziale Teilhabe zu ermöglichen.“
Unter folgendem Link erhalten betroffene Frauen Rat und Hilfe: https://www.onlineberatung-gewalt.de/
Infoveranstaltung am 17. November in Nürnberg für alle, die sich vorstellen können einem jungen Menschen ein Zuhause zu geben.
Mehr lesenNürnberg - Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Bayern kommen, steigt aktuell wieder stark an, auch die der unbegleiteten minderjährigen Ausländer*innen, kurz UmA. Derzeit sind es in Mittelfranken rund 400 UmA. Die jungen Menschen, die ohne Familie aus ihrer Heimat geflohen sind, kommen zuerst in eine Clearingstelle. Von dort werden sie beispielsweise in Wohngruppen oder Wohngemeinschaften weiterverteilt. Einige Jugendliche fühlen sich dort aber nicht so wohl und finden keine Ruhe, um anzukommen und sich zu integrieren.
Eine Pflegefamilie kann für diese jungen Menschen eine große Chance sein. „Die Prognosen für Flüchtlinge, die in Familien unterkommen, sind sehr gut, “ sagt Benno Schlag, vom Pflegekinderdienst. „Die knapp 40 Pflegekinder, die wir in den vergangenen Jahren in Familien unterbringen konnten haben alle ihre Ausbildung abgeschlossen,“ so Schlag weiter.
Leider sind Pflegefamilien-Plätze für junge Geflüchtete sehr rar. Die Rummelsberger Diakonie veranstaltet deshalb am Donnerstag, den 17. November 2022 einen Infoabend. Von 18 bis 20 Uhr in der Neusalzer Str. 2, in Nürnberg. Für alle die sich vorstellen können, einen jungen Menschen bei sich aufzunehmen.
Hocine Ferroudj, Mitarbeiter im BBW Rummelsberg, hat einen beeindruckenden Bildungsweg zurückgelegt. In einem Video erzählt er nun davon - seht selbst!
Mehr lesenEinfach machen: Unter diesem Motto hat Hocine Ferroudj einen beeindruckenden und vielseitigen Bildungsweg zurückgelegt.
Der aus Algerien stammende Betriebswirt fing als Fernsehtechniker an, bildete sich zum Restaurantfachmann weiter, und machte sich mit einem Café selbstständig. Daraufhin qualifizierte er sich zum Groß- und Außenhandelskaufmann, später zum Betriebswirt und ist nun als Fachkraft in der Berufsförderung tätig. Den Herausforderungen stellte er sich entschlossen und machte so neben verschiedenen Aus- und Weiterbildungen praktische Erfahrungen, die er heute als Ausbilder für junge Menschen mit Behinderung oder Lernschwierigkeiten bestens einbringen kann.
Eine inspirierende Erfolgsgeschichte, die ab sofort auf Youtube zu finden ist. Viel Spaß beim Anschauen!
Das Ganze ist ein Projekt des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.
Ausstellung nach zwei Projekt-Jahren im Caritas Pirckheimer Haus
Mehr lesenNürnberg – „Kunst ist eine Sprache, die keine Worte braucht“, sagte Diakon Werner Pfingstgraef, Regionalleiter der Jugendhilfe Rummelsberger Diakonie in Nürnberg und Fürth, anlässlich der Vernissage am vergangenen Mittwoch zu „Inspiration durch kulturelle Vielfalt“ im Caritas-Pirckheimer-Haus (cph). Die Ausstellung von Kunstwerken, die im Rahmen des Kreativprojekts ARTogether entstanden sind, sei ein Beleg dafür, wie sich 33 Menschen aus einem guten Dutzend Nationen stammend über künstlerisches Gestalten ohne Barrieren verstünden.
Kunst braucht Orte, an denen sie gezeigt werden kann. Dank richtete Pfingstgraef an Diana Löffler als Gastgeberin im cph und sieht die Ausstellung als weiteren Hinweis auf gelebte Ökumene und gute gemeinsame Tradition. Sozialpädagogin Jelena Hoghe und Kunsttherapeutin Gabriele Wehr berichteten über das Projekt. Seit 2020 können je eine Teilnehmer*in mit und ohne Fluchthintergrund im Atelier von ARTogether zusammen kreativ werden und zum Beispiel malen oder gestalterisch arbeiten. „Es ist schön zu beobachten, wie Teilnehmer*innen nach dem ersten Kennenlernen auf gemeinsame Ideen zu Werken kommen,“ schildert Wehr ihre Erfahrungen. Neben der künstlerischen Entwicklung seien die Bewältigung von während der Flucht erlebten Traumata und die sinnvolle Beschäftigung für Menschen, die aufgrund ihres Aufenthaltsstatus keiner Arbeit nachgehen dürfen, wichtige Aspekte des Angebotes der Rummelsberger Diakonie. Bislang haben insgesamt 33 Menschen ARTogther für sich genutzt. Weitere stehen auf der Warteliste.
Einer der diesjährigen Projekthöhepunkte war ein Ausflug ins Schwarzachtal. Währenddessen wurden Motive fotografiert, die jetzt darauf warten, künstlerisch umgesetzt zu werden.
Die Schau „Inspiration durch kulturelle Vielfalt“ im Caritas-Pirckheimer-Haus (Königstraße 64, 90402 Nürnberg) ist noch bis 24. Oktober 2022 zu sehen. Weitere Infos zur Ausstellung des durch die Aktion Mensch geförderten Projektes gibt es unter www.cph-nuernberg.de/
Koinor-Horst-Müller-Stiftung unterstützt Jugendliche auf ihrem Weg
Mehr lesenFassoldshof – Die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Oberfranken in Fassoldshof wurde mit einer Spende in Höhe von 7.000 Euro von der Koinor-Horst-Müller-Stiftung bedacht. Mit der Spende konnten ein Freizeitraum mit einem Boxsack und verschiedenen Trainingsgeräten sowie eine Nähstube eingerichtet werden. Dort können die Jugendlichen, die im ambulanten Bereich der Jugendhilfe betreut werden, von nun an Sport treiben oder ihre Freizeit mit Nähen verbringen. Willi Hepp, Stiftungsvorstand, war sichtlich begeistert von den neuen Freizeitmöglichkeiten in Fassoldshof und ließ es sich nicht nehmen, den neuen Boxsack selbst auszuprobieren.
Gabriele Tromepetter, Dienststellenleitung, freut sich über die Unterstützung. „Es ist schön, dass ein Bereich bedacht wird, der kaum Spenden erhält und sie so dringend braucht. Ziel ist es, die betreuten Jugendlichen bestmöglich zu unterstützen und ihnen einen Ausgleich zum belastenden und anstrengenden Alltag zu ermöglichen.“ Die Koinor-Horst-Müller-Stiftung wurde im Jahr 2000 von Horst Müller ins Leben gerufen. Er war Inhaber von KOINOR, einem auf Polstermöbel spezialisierten Unternehmen aus dem oberfränkischen Michelau. Mit der Stiftung werden vor allem Projekte für Kinder und Jugendliche in Oberfranken gefördert.
Jahresausstellung des Kreativ-Projekts ARTogether vom 01.09. bis 24.10.2022 in Kooperation mit dem Caritas-Pirckheimer Haus - Vernissage am 28.09.2022
Mehr lesenNürnberg – Gemeinsame Ideen stehen im Fokus des Kreativprojekts ARTogether der Rummelsberger Diakonie, das von Aktion Mensch gefördert wird. Seit 2020 können je eine Teilnehmer*in mit und ohne Fluchthintergrund im Atelier von ARTogether zusammen kreativ werden und zum Beispiel malen oder gestalterisch arbeiten. Dabei werden sie je von einer Fachkraft unterstützt. „Es ist sehr schön zu beobachten, dass viele Teilnehmer*innen nach dem ersten Kennenlernen auf gemeinsame Ideen zu Werken kommen,“ berichtet Gabriele Wehr, Kunsttherapeutin und Projektmitarbeiterin bei ARTogether. Diese Werke stellt das Projekt im Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg vom 01.09.2022 bis 24.10.2022. Sie stehen für gelebte Inklusion durch kreatives Wirken. Um diese gelebte Inklusion zu würdigen, findet unter dem Motto „Inspiration durch kulturelle Vielfalt“ am 28.09.2022 um 19.00 Uhr eine Vernissage im Caritas-Pirckheimer-Haus (Königstraße 64, 90402 Nürnberg) statt, bei der die Projektmitarbeiterinnen und ein Teil der Künstler*innen vor Ort sein werden. Weitere Infos zur Ausstellung und Anmeldung zur Vernissage erhalten Sie unter https://www.cph-nuernberg.de/
Das Berufsbildungswerk (BBW) der Rummelsberger Diakonie bietet über 35 verschiedene Ausbildungsberufe und berufsvorbereitende Maßnahmen für junge Menschen, die eine körperliche Einschränkung und/oder Lernschwierigkeiten sowie psychische und seelische Erkrankungen haben. Um allen jungen Menschen Bildung, Ausbildung und damit Teilhabe zu ermöglichen braucht es diese Einrichtungen, weiß Matthias Wagner. Der Regionalleiter für berufliche Bildung in der Jugendhilfe der Rummelsberger Diakonie ist Mitglied einer bundesweiten Fachgruppe und erklärt im Interview, weshalb er für den Erhalt der Chancengleichheit einen intensiven Dialog zwischen Kostenträgern und Einrichtungen für unerlässlich hält.
Mehr lesenAm 23. August startet das neue Ausbildungsjahr im BBW Rummelsberg. Die jährlich 80 bis 100 jungen Menschen kommen entweder über Jugendämter zu Ihnen oder über Arbeitsagenturen. Hält sich die Anzahl etwa die Waage?
Wagner: Ganz im Gegenteil. Über 90 Prozent der jungen Menschen, die bei uns eine Ausbildung beginnen, kommen über die Arbeitsagenturen. Im berufsvorbereitenden Bereich sieht das ähnlich aus. Hier sind es auch über 90 Prozent über die Arbeitsverwaltung und leider immer weniger über die Jugendhilfe.
Woran liegt es, dass aus den Jugendämter immer weniger junge Menschen den Weg zu Ihnen finden? Und welche Auswirkungen hat das?
Wagner: Staatliche Hilfe bei der Ausbildung von jungen Menschen bewegt sich an der Schnittstelle unterschiedlicher Leistungssysteme (SGB II, SGB III und SGB VIII). Die Jugendämter argumentieren hier oft, dass vorberufliche und berufliche Bildungsmaßnahmen das primäre Handlungsfeld der Bundesagentur für Arbeit seien und nicht das der Kinder- und Jugendhilfe. Diese Auffassung teile ich nicht zumal die Kinder- und Jugendhilfe auch nach dem neuen Kinder- und Jugendstärkegesetzes (KJSG) Hilfen für junge Volljährige mit Ausbildungs- und Beschäftigungsformen verknüpfen kann. Es gibt also Unstimmigkeiten in der Kostenträgerfrage, die oft einen langwierigen Klärungsprozess nach sich ziehen und sich leider viel zu oft bis nach Ende der Ausbildungsplatzvergabe oder sogar Ausbildungsbeginn hinziehen.
Heißt das, die jungen Menschen können dann keine Ausbildung machen?
Wagner: Nein, nicht unbedingt. Aber bis zur Klärung, wer die Kosten der jeweiligen Maßnahme tragen muss, kommt es oft zu erheblichen Verzögerungen. Dann müssen die betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen warten, ehe sie mit der gewünschten Ausbildung starten können. Sie werden in ihrer ohnehin schon schwierigen Entwicklung weiter ausgebremst und erfahren einmal mehr, dass sie durch das „gesellschaftliche Raster“ zu fallen drohen.
Was bedeutet das für die jungen Menschen?
Wagner: Der Übergang von der Schule in eine Ausbildung und/oder den Beruf ist eine der wichtigsten Veränderungen im Leben von jungen Menschen. Ein Umbruch im Leben, der sehr krisenanfällig ist. Vor allem dann, wenn es nicht gelingt, beruflich und finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Junge Menschen, die in Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung aufwachsen, stehen in dieser Phase besonders unter Druck. Sie haben einerseits einen spezifischen Förderbedarf aufgrund sozialer bzw. individueller Benachteiligungen; andererseits müssen sie den Übergang ins Erwachsenenleben ohne elterliche Unterstützung und ohne ein tragfähiges familiäres Netz bewältigen. Hier kann eine Ausbildungs-Verzögerung eine Belastung zu viel sein und die Betroffenen in schwere Krise stürzen. Das gilt es zu verhindern. Wir dürfen Kostendiskussionen nicht auf den Rücken der Jugendlichen und jungen Erwachsenen austragen.
Wie kann dieser Entwicklung entgegengetreten werden?
Wagner: Gerade im Zuge der Corona-Pandemie wurde sehr deutlich, dass ein erfolgreicher Ausbildungsabschluss ein wichtiger Faktor zur Vermeidung von (Langzeit-)Arbeitslosigkeit bei benachteiligten und/oder beeinträchtigten jungen Menschen ist. In vielen Bundesländern haben Arbeitsagenturen und Jugendämter deshalb gemeinsame Strategien entwickelt, um bei der Kostenübernahme einen möglichst reibungslosen Prozess zu gewährleisten, so dass alle jungen Menschen nach erfolgreichem Schulabschluss mit der gewünschten Ausbildung starten können.
Das wünschen wir uns auch für Bayern und fordern deshalb die Kostenträger zum gemeinsamen Dialog auf.
Wie stellen Sie sich diesen Dialog vor?
Wagner: Wir sind gerne bereit uns an diesem Dialog zu beteiligen und eine für alle Seiten gangbare Strategie mit zu entwickeln. Wir wollen jungen Menschen auch in Bayern einen unkomplizierten Weg in ihre berufliche Zukunft ermöglichen und ihnen berufliche Teilhabechancen eröffnen. Nur dann gibt es eine echte Chancengleichheit und Vielfalt in der beruflichen Entwicklung aller jungen Menschen.
Beratungs- und Anlaufstelle für von Wohnungslosigkeit bedrohte oder wohnungslose Alleinerziehende in Nürnberg schließt.
Mehr lesenNürnberg – Zum 30. November endet Projekt WinGS der Rummelsberger Diakonie nach fünfjähriger Laufzeit. „Und das, obwohl die Nachfrage durch von Wohnungslosigkeit bedrohte oder wohnungslose Alleinerziehende seit Projektbeginn stetig und immens gestiegen ist,“ berichtet Projektkoordinatorin Diakonin Annette Roß. Waren es im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 21 Alleinerziehende die sich bei WinGS meldeten, so hat sich im Vergleichszeitraum 2022 die Zahl der um Beratung und Unterstützung anfragenden Alleinerziehenden mit 46 mehr als verdoppelt. „Und dabei sprechen wir noch nicht über die Geflüchteten aus der Ukraine,“ so Roß.
Von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind meist alleinerziehende Frauen mit kleinen Kindern in sehr schwierigen sozialen und existenziellen Notlagen. Hier unterstützt WinGS. Das Projekt basiert auf der Unterstützung durch Ehrenamtliche: „Wir schulen und beraten die Freiwilligen, die ihrerseits dann die jungen Mütter und Väter bei der Wohnungsfindung begleiten und beraten und ihnen anschließend das Einleben in der neuen Umgebung und in die Selbstständigkeit erleichtern“, erklärt die Diakonin.
Manchen Frauen reiche dabei schon eine Art Wegweiser über die nächsten notwendigen Schritte, beispielsweise Unterstützung bei der Beantragung eines Wohnberechtigungsscheins, eine Beratung bezüglich vorhandener Schulden oder die Kontaktvermittlung zur Schuldnerberatung. Bei vielen der Hilfesuchenden ist es damit jedoch nicht getan. „Von Wohnungslosigkeit bedrohte Alleinerziehende müssen häufig an vielen Fronten kämpfen und sind hierbei nicht selten auf sich allein gestellt;“ berichtet Roß. Zur großen Sorge und Angst, für sich und die Kinder keinen Platz zum Leben – kein Zuhause zu haben, stehen die Mütter außerdem unter dem Druck, die finanzielle Basis für ihre Familie zu sichern.
Neuzugewanderte haben häufig keine Kenntnisse über das Antrags- und Verfahrenswesen und auch nicht über das für sie hilfreiche Netzwerk an Beratungs- und Anlaufstellen. Sprachliche Hürden kommen hinzu, ebenso fehlende Computerkenntnisse sowie die dazugehörige notwendige Ausstattung, wie Computer oder Scanner. Jede Absage nach den Wohnungsbesichtigungen führt zu mehr Niedergeschlagenheit und oft zu Hoffnungslosigkeit bei den Alleinerziehenden.
Ein Zuhause für Kinder
WinGS unterstützte die Alleinerziehenden. Sie erhielten Beratungen zu allen Fragen „Rund um das Thema Wohnen“ und darüber hinaus zu vielen anderen Fragestellungen. Bei Bedarf wurden sie auch an andere für sie hilfreiche Stellen weitervermittelt. Die Alleinerziehenden erhielten ein Schulungsangebot zur Mieterqualifizierung, das zum Teil auch mit Unterstützung von Sprachvermittlern durchgeführt wurde. „Besonders wertvoll zeigte sich die Begleitung der Alleinerziehenden durch unsere Ehrenamtlichen,“ sagt Diakonin Roß. Das Motto war hierbei „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Alleinerziehenden wurden befähigt von der Wohnungssuche bis zur Integration im neuen Wohnraum, mit dem Rückhalt durch WinGS und durch die ehrenamtlichen Wegbegleiter*innen, ihren Weg möglichst eigenständig zu meistern.
Zahlreiche Ein-Eltern-Familien, die WinGs begleitete konnten inzwischen eine eigene Wohnung beziehen. „Ein herzlicher Dank gebührt hier dem Bereich Wohnungsvermittlung vom Amt für Existenzsicherung und soziale Integration sowie den kleineren Wohnprojekten, die ihre Tür für Alleinerziehende „offen“ hielten, unseren Netzwerkpartner*innen und natürlich ganz besonders unseren Ehrenamtlichen,“ so Roß.
Viele Alleinerziehende mit ihren Kindern sind aber immer noch ohne eine eigene Wohnung – und es werden täglich mehr. „Sie werden auch Unterstützung auf dem Weg in eine eigene Wohnung für sich und ihre Kinder, benötigen, leider können wir hier ab Dezember nicht mehr helfen,“ bedauert Roß das Projektende. Schon jetzt könne die Beratungsstelle keine Alleinerziehende mehr neu in das Projekt aufnehmen. Bis Ende November werde jedoch keine der Alleinerziehenden vor verschlossener Tür stehen. „Wir machen mit den Frauen ein Beratungsgespräch, in dem wir die für sie notwendigen Schritte herausarbeiten und Ihnen einen Wegweiser mit an die Hand geben“, so Roß.
Die Projektkoordinatorin hofft sehr, dass es künftig neue ähnliche Projekte in Nürnberg geben wird und die Kinder mit ihren Müttern und Vätern nicht aufs Abstellgleis geraten. „Gebt den Kindern ein Zuhause! Das wünsche ich mir,“ schließt Roß.
Mehr über WinGS und den aktuellen Zwischenbericht finden Sie unter www.rummelsberger-diakonie.de/wings. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an weiss.amely(at)rummelsberger.net
Auch in Deutschland sind immer mehr junge Menschen schwer traumatisiert und erheblich in ihrer altersgemäßen Persönlichkeitsentwicklung beeinträchtigt. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch einmal verstärkt. Es werden vermehrt Meldungen und Interventionen aufgrund psychischer Misshandlungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufgezeichnet. Besonders betroffen sind junge Frauen und Mädchen. Für Sie bietet die Rummelsberger Diakonie seit 1. Juli Platz in einer neuen therapeutischen Wohngruppe in Nördlingen. Einen geschützten Raum, in dem sie sich sicher fühlen und ihre Weiblichkeit frei und vielfältig entwickeln können.
Mehr lesen„Wir haben bereits in den vergangenen Jahren immer häufiger junge Frauen mit therapeutischem Unterstützungsbedarf in unseren heilpädagogischen Mädchen-Wohngruppen aufgenommen“, berichtet Inge Kuhn, die seit 2002 Teamleitung bei den Rummelsberger Diensten für junge Menschen in Nördlingen ist. Da die betroffenen Mädchen und Frauen meist traumatisiert, selbstverletzungsgefährdet oder suizidal sind, benötigen sie eine viel intensivere pädagogische aber vor allem therapeutische Betreuung. Eine heilpädagogische Wohngruppe kann dies aufgrund des geringeren Personalschlüssels und kürzerer Betreuungszeiten nicht im benötigen Rahmen bieten Deshalb haben die Rummelsberger nun die heilpädagogische Wohngruppe mit bisher vier integrierten therapeutischen Plätzen in eine rein therapeutische umgewandelt, für insgesamt 6 Mädchen und junge Frauen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren, sowie einen zusätzlichen Inobhutnahme-Platz für weibliche Jugendliche in akuter Notsituation.
„Unser Ziel ist es, den Mädchen eine Aufwertung ihrer weiblichen Kompetenzen und Eigenschaften zu ermöglichen und sie zu befähigen aus ihren alten Mustern herauszutreten“, sagt Kuhn. Dabei arbeiten die sechs Pädagog*innen der Wohngruppe Hand in Hand mit drei pädagogischen und psychologischen Fachdiensten. Vielfalt bedeutet im Falle des Nördlinger Wohnangebots, dass traumatisierten Mädchen und jungen Frauen aus unterschiedlichsten Familiensituationen ein geschützter Raum geboten wird, in dem sie sich frei und ungezwungen fühlen dürfen.
Weiblichkeit in aller Vielfalt zulassen
„Die jungen Frauen kommen meist aus Familien, in denen das weibliche Geschlecht keine Wertschätzung erfährt, unterdrückt oder unterworfen wird“, so Kuhn. Beispielsweise, weil sie mit alleinerziehenden Mütter aufwuchsen, die ihnen nicht das Bild einer starken und selbstbewussten Frau vermitteln konnten. Viele haben aber auch Unterdrückung und Ausgrenzung durch ihre (Stief-)Väter und Brüder erfahren und waren psychischer und physischer, vor allem aber auch sexueller Gewalt ausgesetzt. Sie hatten keinen Freiraum zu freien Entfaltung und haben deshalb kein oder ein sehr ungesundes Selbstverständnis entwickelt.
„Wenn sie zu uns kommen, brauchen die jungen Frauen erst einmal ganz viel Nähe und Zuspruch, um das Erlebte loslassen zu können,“ erklärt Kuhn. Diese Mädchen benötigen einen Raum, der ihnen Schutz und Sicherheit bietet und sie zur Stärkung der Selbstakzeptanz befähigt. Eine geschlechtergemischte Wohngruppe ist hier kontraindikativ, da sie abermals Anfeindungen durch die Jungen und jungen Männer ausgesetzt wären. „Natürlich gibt es auch zwischen den Mädchen Konflikte und Streit. Doch die Entwicklung vom Kind zur Frau verbindet und ist hier eine essentielle Gemeinsamkeit.“
„Durch positive Entwicklungen helfen wir ihnen alte Muster aufzubrechen und die eigenen Stärken sowie Talente zu entdecken,“ so Kuhn. Dabei bestimmen die Mädchen das Tempo und gehen ihre ganz individuellen Schritte. Die 13- bis 18-jährigen sind in der Regel 1 bis 3 Jahre in der Wohngruppe. „In den ersten Wochen und Monate geht es eigentlich erst einmal um Stabilisierung, positive Erfahrungen und Vertrauensaufbau,“ berichtet Kuhn und fährt fort: „Anschließend unterstützen und fördern wir die Mädchen in ihren Stärken, helfen ihnen ihre eigenen Talente, aber auch ihre Grenzen und Schwächen kennenzulernen und zu.“ Sie dürfen ihre Wünsche, Ziele und ihre weibliche Rolle selbst definieren und bestimmen. Sich in aller Vielfalt entfalten.
Im besten Fall sind die jungen Frauen anschließend stark genug, in eine eigene Wohnung oder eine Verselbstständigung zu ziehen. Manche gehen aber auch weiter in andere Maßnahmen der Jugendhilfe, wo sie sicher sind und sich weiter entfalten können.
Anlaufstellen und Angebote in den Sozialräumen – dort, wo Kinder, Jugendliche, junge Erwachsenen und ihre Familien leben, wohnen, arbeiten und lernen. Flexible niederschwellige Hilfen, die in akuten Krisensituationen schnell zu finden und erreichbar sind. Das bieten die Familienstützpunkte der Rummelsberger Diakonie. Seit 2017 werden sie in Kooperation mit verschiedenen Gemeinden in der Oberpfalz betrieben.
Mehr lesenViele Familien, Eltern, Kinder und Jugendliche stolpern im Alltag über Krisen- und Konfliktsituationen, mit denen sie überfordert sind. Für deren Bewältigung brauchen sie meist keine umfangreiche Therapie. „Oft kann schon eine Fachberatung helfen, die eigene Balance wiederzufinden“, weiß Anja Carl, Leiterin des Freystädter Familienstützpunktes. Ende 2021 eröffnete der nun dritte Familienstützpunkt der Rummelsberger Diakonie in Freystadt. Zwei weitere gibt es in Postbauer-Heng und Neumarkt. Die Anlauf-, Informations- und Kontaktstellen bieten allgemeine und individuelle Beratung für Familien und Einzelpersonen bei allen Fragen rund um das Familienleben und Erziehung an.
Sozialpädagog*innen bieten in den Stützpunkten bis zu drei Beratungssitzungen an, bei Mehrbedarf vermitteln sie an geeignete Stellen weiter. Dabei arbeiten sie eng mit den Kolleg*innen der ambulanten Hilfen in der Jugendhilfestation Neumarkt zusammen. So kann schnell reagiert und den Familien zusätzlich geholfen werden.
„Ein Gewinn für alle. Eine barrierefreie Kontaktstelle vor Ort, gut erreichbar, zentral gelegen und offen für alle Familien,“ sagt Diakon Thomas Grämmer, fachlicher Leiter der Rummelsberger Jugendhilfe und Mitglied der Geschäftsführung. Er wünscht sich mehr Anlaufstellen dieser Art. „Leider ist diese Netzwerkarbeit aktuell sehr schlecht bezahlt und finanziert. Hier müssen sich Kommunen und Träger zusammentun, um sinnvolle Strategien zu entwickeln,“ so Grämmer.
Anja Carl berät dienstags von 9 bis 10 Uhr im zweiten Obergeschoss im Rathaus Freystadt. Darüber hinaus können Termine telefonisch oder per E-Mail vereinbart werden. Mehr Informationen zu den Familienstützpunkten, deren Angeboten und die Kontaktdaten zu den Ansprechpartner*innen vor Ort finden Sie unter rummelsberger-diakonie.de/jugendhilfe.
Neuer Jugendhilfestandort der Rummelsberger Diakonie in Fürth eingeweiht.
Mehr lesenFürth – Bei der offiziellen Einweihung der Kita Sonnenwinkel, der Heilpädagogischen Tagesstätte sowie der Verwaltung der Rummelsberger Dienste für junge Menschen im Mai 2022 in der Jakob-Schönberg-Straße war der Kita-Name Programm. Die Sonne strahlte vom stahlblauen Himmel als Elke Brockhaus, Leiterin der Kita und Diakon Werner Pfingstgraef, Dienststellenleiter der Rummelsberger Dienste für junge Menschen Nürnberg/ Fürth die Gäste im festlich geschmückten Garten der Einrichtung begrüßten.
In der Kita Sonnenwinkel betreuen Brockhaus und die pädagogischen Mitarbeiter*innen seit Oktober 2021 Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren in zwei Krippen- und einer Kindergartengruppe. 49 Plätze gibt es insgesamt. Aufgrund der Pandemie-Lage hatte eine Einweihung im Herbst nicht stattfinden können und wurde nachgeholt. Luise Peschke, Leiterin des Jugendamt Fürths freute sich über die Verzögerung: „So können wir an diesem herrlichen Sonnentag nicht nur die Einweihung der Kita Sonnenwinkel, sondern auch die der Heilpädagogischen Tagesstätte der Rummelsberger Diakonie hier im Westwinkel feiern.“ Die Heilpädagogische Tagesstätte, kurz HPT, mit ihren zwei Gruppen zog im Januar 2022 ein. Leiter Klaus Hartmann und insgesamt sieben Pädagog*innen betreuen und unterstützen dort seither 16 Kinder zwischen 6 und 13 Jahren und deren Familien, die Schwierigkeiten in unterschiedlichen Bereichen haben. Peschke dankte Pfingstgraef und den Mitarbeitenden der Rummelsberger Jugendhilfe für die verlässliche Partnerschaft: „Sie und Ihre Mitarbeitenden unterstützen seit 10 Jahren die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in Fürth und haben dabei schon mehrfach durch schnelle und flexible Hilfe selbst schwierigste Bedarfe des Jugendamtes aufgegriffen und entsprechende Angebote bereitgestellt. Danke dafür,“ so Peschke.
Der neue Jugendhilfestandort der Rummelsberger Diakonie in der Jakob-Schönberg-Straße ist im sogenannten Westwinkel angesiedelt. Einem neuen Quartiersprojekt des Evangelischen Siedlungswerks Bayern (ESW) in Fürth. Geschäftsführer Robert Flock freute sich bei der Einweihung: „Hier bilden nun nicht nur, wie üblich, eine Kindertagesstätte, sondern auch eine Heilpädagogische Tagesstätte zusammen das Herzstück im Quartier - das ist schon etwas ganz Besonderes,“ so Flock.
Nachmittagsbetreuung für Schüler*innen in Schnaittach während Corona-Pandemie erhalten – Neubau schafft 50 weitere Hortplätze bis 2024
Mehr lesenMarkt Schnaittach – Eigentlich plante die Rummelsberger Diakonie erst 2023 einen neuen Hort für die Kinder der Grundschule Schnaittach anzubieten. Doch dann kam die Corona-Pandemie, immer mehr Horte in der Marktgemeinde schlossen und viele Eltern benötigten dringend einen Betreuungsplatz für ihre Kinder. Die Rummelsberger Dienste für junge Menschen gGmbH reagierte spontan und stellte bereits ab September 2021 ein Betreuungsangebot für 50 Schüler*innen bereit.
Der „Übergangshort“ ist in zwei Räumen des katholischen Kindergartens gegenüber der Grundschule untergekommen. Hier werden derzeit 33 Sechs- bis Elfjährige nach Unterrichtsschluss betreut. Sie essen gemeinsam, erhalten Unterstützung bei den Hausaufgaben und erleben Gemeinschaft. „Für Bewegung nutzen wir die Schulturnhalle und einen Außenbereich auf dem Schulgelände,“ berichtet Hortleiterin Lisa Hutzler (26).
Was eigentlich nur als Zwischenlösung gedacht war, wird nun etwas länger genutzt, denn die Fertigstellung des neuen Horts direkt auf dem Schulgelände verzögert sich. „Der Termin mit Betriebaufnahme 2023 war der optimistischste, doch leider gab und gibt es noch einige vertragliche und planerische Hürden zu nehmen. Fertiggestellt wird der neue Hort voraussichtlich im September 2024,“ erklärt Dieter Wagner, Architekt der Rummelsberger Immobilienabteilung.
Zum Schulstart in zwei Jahren es dann aber soweit sein. Im neuen Hort Schnaittach gibt es Platz für insgesamt 100 Schüler*innen. „Schulturnhalle und Pausenhof werden wir auch künftig nutzen, aber wir bekommen vier eigene Gruppenräume mit Nebenräumen, Toiletten, einen Speisesaal, Mitarbeiterräume und eine eigene Küche, in der wir auch mit den Kindern gemeinsam kochen und backen können,“ freut sich Hutzler und ergänzt: „Im neuen Hort wollen wir die Schüler*innen dann in vier festen Gruppen betreuen, aktuell arbeiten wir aufgrund des Platzmangels noch nach dem offenen Betreuungskonzept.“